SCHLUCKBESCHWERDEN:

EOSINOPHILE ÖSOPHAGITIS?

INFOS FÜR BETROFFENE

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Jasmin* – Selbstbewusst auf eine Therapie bestehen!

„Es war mir schon länger klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber es hat lange gedauert, mir einzugestehen, dass meine Schluckbeschwerden zunehmen und ich mit dem Problem zum Arzt muss“, erzählt Jasmin. Die inzwischen 39-jährige Krankenschwester litt vier Jahre an chronischen Schluckstörungen, bevor sie einen Arzt aufsuchte.

„Angefangen hat alles in einem chinesischen Restaurant“, berichtet Jasmin. „Ich habe ein Reisgericht gegessen und urplötzlich ist ein Bissen nicht mehr weitergerutscht und regelrecht im Hals stecken geblieben.“ Es dauerte eine Weile, bis der schmerzhafte Vorfall vorüber war und der Reis die Speiseröhre passierte. Die quälenden Schluckbeschwerden traten an diesem Abend noch häufiger auf. Ein Abend, auf den sie sich gefreut hatte, wurde zum Alptraum.

„Ich habe ein Reisgericht gegessen und urplötzlich ist ein Bissen nicht mehr weitergerutscht und regelrecht im Hals stecken geblieben.“,  Jasmin litt vier Jahre an EoE, bevor sie einen Arzt aufsuchte.

Krampfartige Schmerzen und Angst zu ersticken

Der Restaurantbesuch ging vorüber, aber die Schluckbeschwerden blieben und wurden häufiger. Die junge Frau versuchte alles, um das Problem zu kompensieren: Langsames Essen, sorgfältiges Kauen, bestimmte Lebensmittel wie Reis nur noch mit viel Soße und reichlichem Trinken zu den Mahlzeiten. Wenn sie gemeinsam mit Freunden oder Bekannten aß, wurde sie oft gefragt, warum sie so oft das Gesicht verziehe. „Das waren Momente, in denen die Schluckbeschwerden stark waren und ich krampfartige Schmerzen hatte, weil der Speisebrei nicht richtig durch die Speiseröhre rutschte.“, erklärt Jasmin.

Doch ihre Strategien während des Essens halfen nicht. Jasmin musste immer wieder mit dem Gefühl kämpfen, die Nahrung bleibe im Hals stecken: „Das war schmerzhaft und endete oft in panischer Angst, weil ich keine Luft mehr bekam.“ Vor allem Reis, Nudeln, Brot und andere Backwaren konnte Jasmin kaum mehr zu sich nehmen. „Ich habe versucht, die steckengebliebenen Bissen mit Wasser herunter zu spülen. Das machte alles nur noch schlimmer, weil das Wasser wie in einem Rohr in der verstopften Speiseröhre stand und den Druck und die Schmerzen sogar noch verstärkte.“

Nach Verunsicherung schafft eine Untersuchung Klarheit

Jasmin begann im Internet nach Antworten zu suchen. Bei den Recherchen stieß die Krankenschwester auf eine Vielzahl unterschiedlicher und teils schwerwiegender Krankheitsbilder, die Schluckbeschwerden verursachen können. Das schürte ihre Ängste und führte schließlich dazu, dass Jasmin einen Arzt aufsuchte.  Eine Magenspiegelung wurde vorgenommen, in der die Speiseröhre bis auf einige weißliche Ablagerungen zunächst weitgehend unauffällig aussah. In der Untersuchung der entnommenen Gewebeproben zeigte sich jedoch eine ausgeprägte Entzündung und es wurde die Diagnose einer „eosinophilen Ösophagitis“, kurz EoE, gestellt.

Der Arzt verordnete Jasmin ein Medikament, das sie zwölf Wochen lang einnehmen sollte. Die Schluckbeschwerden bildeten sich rasch zurück und schon bald konnte die Mutter von zwei kleinen Kindern wieder ganz normal essen. Bei der Kontrolluntersuchung nach zwölf Wochen war keine Entzündung mehr nachweisbar.

Die Beschwerden kommen zurück

Nach dem Absetzen des Medikaments war jedoch schnell alles wieder beim Alten. Die Nahrungsbissen blieben wieder häufiger in der Speiseröhre stecken und beim Schlucken traten wieder krampfartige Schmerzen auf. „Mein Arzt wollte mir das Medikament allerdings nicht weiter verordnen, weil in der Kontrolluntersuchung zuvor die Magenspiegelung keinen krankhaften Befund mehr gezeigt hatte. Er motivierte mich vielmehr, eine Auslassdiät zu machen.“, so Jasmin. Das aber war ihr durch ihren unregelmäßigen Tagesrhythmus und die Doppelbelastung als Mutter und Krankenschwester nicht möglich. Erneut recherchierte Jasmin im Internet und versuchte wieder durch ihre Strategien beim Essen irgendwie mit den Beschwerden klarzukommen. Wenn die Schluckbeschwerden besonders stark waren, suchte sie das WC auf, um den steckengebliebenen Nahrungsbissen zu erbrechen. „Das hat zum Glück funktioniert.“, sagt Jasmin.

Unterstützung durch andere Betroffene

Unterstützung fand sie schließlich in einer WhatsApp-Gruppe zur EoE und auch in anderen sozialen Medien. In den Gruppen wurden Informationsabende mit EoE-Expert*innen organisiert, an denen man online teilnehmen konnte. „Das war sehr hilfreich.“, sagt Jasmin. In den Gruppen wurde sie außerdem von anderen Betroffenen ermuntert, keinesfalls aufzugeben und sich mit den Schluckstörungen nicht abzufinden. Daher erkundigte sich Jasmin bei ihrem Arbeitgeber nach einem niedergelassenen Gastroenterologen, um eine Zweitmeinung einzuholen.

Der Gastroenterologe bestätigte die Diagnose EoE und verordnete ihr das Medikament, das ihr so gut geholfen hatte, nun zur langfristigen Erhaltungstherapie. Jasmin: „Wenige Tage später war der Spuk wieder vorbei. Ich nehme das Medikament seither regelmäßig und kann wieder ganz normal essen. Das ist für mich und auch für meine Familie ein wichtiges Plus an Lebensqualität!“, berichtet Jasmin abschließend. Anderen Betroffenen rät die junge Frau, keinesfalls aufzugeben, die Beschwerden ernst zu nehmen, da sie langfristig zu massiven Veränderungen an der Speiseröhre führen können, sich umfassend über das Krankheitsbild zu informieren und im Gespräch mit Ärztinnen und Ärzten selbstbewusst auf eine effektive Therapie zu bestehen.

* Name von der Redaktion geändert