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Was ist eine eosinophile Ösophagitis?

Eine eosinophile Ösophagitis (kurz EoE, vom englischen Eosinophilic Esophagitis) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, deren Entstehung und Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind. Das Wort Ösophagitis ist eine Zusammensetzung aus „Ösophagus“, dem Fachwort für „Speiseröhre“, und der Endung „-itis“, die in der Medizin stets für eine Entzündung steht. Gekennzeichnet ist diese Entzündung der Speiseröhre durch das Einwandern sogenannter eosinophiler Granulozyten (ein bestimmter Typ weißer Blutkörperchen) in die Schleimhaut. Daher wird die Erkrankung als eosinophile Ösophagitis bezeichnet.

Kurzbeschreibung

Typische Symptome bei Erwachsenen:

  • Schluckbeschwerden – im Einzelfall bis hin zum Steckenbleiben von Nahrung in der Speiseröhre (Fachsprache: Bolusobstruktion bzw. Bolusimpaktion)
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Entwicklung von Vermeidungsstrategien beim Essen: sehr langsames Esstempo durch langes Kauen sehr kleiner Bissen und häufiges Nachtrinken zur Linderung der Schluckbeschwerden; Pürieren von Nahrung; Meiden bestimmter Nahrungsmittel; Reduktion oder Vermeiden von Restaurantbesuchen

Die eosinophile Ösophagitis (EoE) gilt als „junge“, relativ neue Erkrankung, denn sie wurde erst 1993 als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben und rückt erst seit den 2000er Jahren zunehmend in den Fokus der Medizin.

Die Speiseröhre ist rund 25 cm lang und hat im gesunden Zustand einen Durchmesser von etwa 2,5 cm. Sie verbindet die Mundhöhle mit dem Magen und ist damit für den Nahrungstransport vom Rachen in den Magen verantwortlich. Dadurch kommt die Speiseröhre mit allen aufgenommenen Nahrungsmitteln in Kontakt.

Die Speiseröhre verbindet die Mundhöhle mit dem Magen.

Bei EoE-Patienten stehen bestimmte in der Nahrung enthaltene Allergene (allergieauslösende Stoffe) im Verdacht, eine Entzündung in der Speiseröhre hervorzurufen. Auf zellulärer Ebene hat diese Entzündungsreaktion starke Ähnlichkeiten mit der Atemwegserkrankung Asthma, wobei Asthma durch Allergene in der Luft ausgelöst wird. Daher wird die EoE oft auch „Asthma der Speiseröhre“ genannt. Es gibt auch Hinweise dafür, dass neben den Nahrungsmittelallergenen auch Allergene aus der Luft für eine EoE verantwortlich sein können. Nicht selten leiden EoE-Betroffene auch an weiteren allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma, Hautausschlägen und/oder bestimmten anderen Nahrungsmittelallergien. Allerdings ist noch völlig unklar, wie die eosinophile Ösophagitis mit diesen Krankheiten in Verbindung steht, da ihre genauen Ursachen und Entstehungsprozesse noch nicht vollständig erforscht sind.

Bestimmte Allergene (allergieauslösende Stoffe) in der Nahrung stehen bei EoE-Patient*innen im Verdacht, eine Entzündung der Speiseröhre hervorzurufen, darunter vor allem Milchprodukte, Weizen, Soja/Hülsenfrüchte, Eier, Nüsse und Fisch/Meeresfrüchte.

Wie häufig tritt eine eosinophile Ösophagitis auf?

Die EoE wurde erst 1993 als eigenständige Krankheit erkannt und zählt zu den seltenen Erkrankungen (englisch: Orphan Diseases). Aktuell gilt sie als zweithäufigste entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, nach der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD).

Durchschnittlich sind 34,4 von 100.000 Personen betroffen, wobei große geographische Unterschiede bestehen. Etwa 75 % der Betroffenen sind männlich. Eine EoE kann in jedem Alter auftreten, die Mehrzahl der Patienten und Patientinnen wird aber im Alter zwischen 30 und 50 Jahren diagnostiziert.