SCHLUCKBESCHWERDEN:

EOSINOPHILE ÖSOPHAGITIS?

INFOS FÜR BETROFFENE

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Andrea* – 18 Jahre Beschwerden bis zur Diagnose

Andrea* ist heute 64 Jahre alt. Schon vor etwa 25 Jahren hat sie das erste Mal bemerkt, dass sie beim Essen ungewöhnliche Schwierigkeiten hat: Beim Grillen blieb ihr ein Bissen Fleisch regelrecht im Halse stecken. Andrea* hatte Schmerzen, bekam Erstickungsgefühle und Panik, bis sich der Fleischbissen dann schließlich von alleine löste und den Weg in den Magen fand.

Der Vorfall machte ihr Angst. Da in ihrem Bekanntenkreis zwei Menschen an Speiseröhrenkrebs erkrankt waren, unterzog sich Andrea* einer Magenspiegelung. Dabei wurde keine bösartige Erkrankung nachgewiesen. Andrea* war beruhigt, der Vorfall beim Grillen war zunächst vergessen.

EoE-Patientin Andrea*
EoE-Patientin Andrea*

„Ich passte meine Ernährung weitgehend an die Lebensmittel an, die ich gut schlucken konnte. Doch mit der Zeit half auch das nicht mehr.“ – Andrea*, EoE-Patientin

Die Schluckbeschwerden blieben

Doch die Schluckbeschwerden blieben, auch wenn Andrea* sie nicht als solche wahrnahm. „Rückblickend hatte ich wahrscheinlich immer Beschwerden, aber ich habe jedes Mal eine vermeintliche Ursache gefunden: Zu schnell gegessen, zu viel geredet beim Essen, zu wenig getrunken“, berichtet sie. „Ich habe dann versucht, nur kleine Bissen zu nehmen, lange zu kauen, viel zu trinken und mir vor allem immer Zeit und Ruhe beim Essen zu lassen“. Fortan passte Andrea* ihre Ernährung weitgehend an die Lebensmittel an, die sie gut schlucken konnte. Doch mit der Zeit half auch das nicht mehr. Immer wieder hatte sie akute Schluckproblemen, ein Kribbeln im Hals oder trockenen Husten während und nach dem Essen.

Diagnose: Eosinophile Ösophagitis

Vor rund sieben Jahren wurden die Beschwerden stärker. Andrea* entschied sich dazu, nochmals eine Magenspiegelung durchführen zu lassen. Diesmal war das Bild ein anderes. „Meine Speiseröhre sah ganz schrecklich aus, fast zerfetzt.“ 18 Jahre nach dem ersten Auftreten der Beschwerden stand fest, dass Andrea* an einer eosinophilen Ösophagitis (EoE) leidet.

„Nach der Diagnose EoE war ich verzweifelt, weil es damals keine guten und praktikablen Behandlungsmöglichkeiten gab“, erzählt Andrea*. Zuerst nahm sie einen Protonenpumpenhemmer ein, also ein Medikament, das die Säurebildung im Magen blockiert. Doch die Beschwerden blieben, wenn auch etwas abgemildert, weiter bestehen. Eine weitere Magenspiegelung zeigte auch, dass die Entzündung nach wie vor aktiv war.

Der letzte Strohhalm

„Ich habe nach jedem Strohhalm gegriffen“, so Andrea*. Daher begann sie, parallel zu den frustrierenden Behandlungsversuchen, ihre gesamte Ernährung umzustellen: Sie versuchte auf Milch und Weizen zu verzichten, aß kaum noch Fisch und trank nur noch schwarzen Kaffee. „Es fiel mir schwer auf meinen geliebten Latte macchiato zu verzichten. Den habe ich mir nur noch am Wochenende gegönnt.“ Andrea* fing zudem an, ihr eigenes Brot zu backen – mit Buchweizen oder Dinkelmehl.

So richtig geholfen haben die Maßnahmen nicht, denn die Beschwerden wurden nur wenig gelindert. „Ich war daher sehr froh, als vor wenigen Jahren ein Medikament zur Behandlung der EoE entwickelt wurde“, erklärt Andrea*. Ihr Gastroenterologe hat ihr das Medikament verschrieben, das sie nun regelmäßig einnimmt. Andrea*: „Zum ersten Mal war bei der Magenspiegelung und der anschließenden Untersuchung keine Entzündung mehr in der Speiseröhre nachweisbar“.

Wieder zurück im Leben

Andrea* hat inzwischen in ihr normales Leben zurückgefunden: „Ich nehme mein Medikament konsequent ein, weil ich Sorge habe, dass sich ansonsten durch die EoE Verengungen in der Speiseröhre entwickeln könnten. Zudem lasse ich die Situation einmal im Jahr mittels einer Magenspiegelung kontrollieren. Das belastet mich nicht, gibt mir aber ein sicheres Gefühl, dass die EoE dank der Therapie im Griff ist und ich keine Komplikationen fürchten muss“.

Und weiter berichtet sie: „Ich habe gelernt, dass man Schluckbeschwerden nicht einfach hinnehmen darf, sondern beim Arzt untersuchen lassen sollte. Durch die Behandlung kann ich wieder ein normales Leben führen. Meine Lebensqualität hat stark zugenommen und ich freue mich schon auf das nächste Grillen“.

* Name von der Redaktion geändert